Euer Hund ist entlaufen und nun seht ihr ihn! Wie verhaltet ihr euch jetzt richtig? Grundsätzlich gilt: Ein Hund ist nach Entlaufen immer in einem absoluten Ausnahmezustand. Er
„vergisst“ durch das Entlaufen erstmal alles, was er bisher (kennen)gelernt hat und verlässt sich wieder ausschließlich auf seine angeborenen Überlebensinstinkte. Diese sind bei allen Haushunden
(nicht nur bei ehemaligen Straßenhunden) deutlich ausgeprägt vorhanden. Das bedeutet, dass er auch seine geliebten Besitzer auf den ersten Blick meist nicht (gleich) wiedererkennt und (erstmal)
nicht auf die Ansprache der Besitzer reagiert, sondern diese wie alle anderen Menschen (zunächst) als Gefahr ansieht. In diesem Zustand nimmt er seinen Besitzer erstmal nur als Silhouette wahr
und braucht Zeit, um sich geruchlich an ihn zu erinnern.
Auch die Körpersprache des Menschen ist für ihn entsprechend neu und bedrohlich. So hat ein Hund, der normalerweise überhaupt kein Problem damit hat, wenn sich sein Herrchen über ihn beugt oder
frontal auf ihn zugeht, plötzlich große Angst, weil diese Körpersprache nun bedrohlich auf ihn wirkt. Auch auf direkten Blickkontakt kann er ängstlich reagieren.
Für alle Punkte gilt: Ganz langsam und vorsichtig bewegen, keine schnellen oder abrupten Bewegungen machen.
Falls ihr einen fremden Hund seht, der entlaufen scheint, geht bitte wie Punkt 1. und 2 beschrieben vor und lasst den Hund dann unbedingt in Ruhe. Merkt euch den genauen Ort und die Laufrichtung und ruft idealerweise sofort die nächste Polizeistation und Tasso an. Dadurch kann der Besitzer informiert werden und sich um die Sicherung seines Hundes kümmern. Jeder missglückte Einfangversuch versetzt den Hund erneut in Panik und kann schlimmstenfalls zu einem Unfall führen oder den Hund viele Kilometer weitertreiben.